Gesunde Ernährung für deine Zähne
Zucker verursacht Karies. Das glauben die meisten Menschen, die sich um die Gesundheit ihrer Zähne Gedanken machen. Doch gesunde Ernährung für deine Zähne bedeutet nicht, keinen Zucker zu konsumieren, denn:
Nicht Zucker sonder Säure ist der Erzfeind Nummer eins von gesundem Zahnschmelz.
Worauf musst du achten, auf welche Leckereien solltest du lieber verzichten und was kannst du tun, um deine Zähne nach Ausrutschern vor Karies zu schützen?
Richtige Zahngesundheit beginnt bei der Ernährung. Dass wir lange gesund bleiben, hat viel damit zu tun, was wir essen. Die Zähne machen da keinen Unterschied. Falsches Essen kann Karies verursachen und Zahnfleischerkrankungen unterschiedlicher Schwere auslösen, die sogar zum Verlust von Zähnen führen können.
Aber: für einen gesunden Mund braucht es keine großen Opfer, sondern nur etwas Know-how.
Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein.
Hippokrates von Kos
(460 – etwa 377 v. Chr.), griechischer Arzt, »Vater der Heilkunde«
Gesunde Ernährung für deine Zähne: Dos
Bevor wir uns den Bösewichten zuwenden, klären wir kurz, welche Lebensmittel für die Zahngesundheit förderlich sind.
Wasser
Wasser ist nicht nur wichtig für den Körper, sondern dank seines Kalzium- und Fluorgehalts auch für die Gesundheit der Zähne.
Es sollte immer reichlich und am Ende einer Mahlzeit getrunken werden, besonders dann, wenn das Essen säurehaltig war.
Und Vorsicht: Entgegen der allgemeinen Überzeugung sind Tees und Kräutertees sind oft schlecht für die Zähne, auch wenn kein Zucker beigesetzt wird.
Frisches Obst und Gemüse
Frisches und naturbelassenes Obst und Gemüse ist nicht nur alkalisierend, reich an Vitaminen, Kalzium und Phosphor, die wertvoll für die Zähne sind, sondern trägt auch zu deren Reinigung bei und massiert gleichzeitig beim Kauen das Zahnfleisch. Beeren und Trauben sollten besonders bevorzugt werden, da sie reich an Polyphenolen mit antibakterieller Wirkung sind. Bananen und Birnen, aber auch getrocknete Früchte, die Phosphor und Fluor – zwei Bestandteile des Zahnschmelzes – und Magnesium mitbringen, sollten nicht fehlen.
Beim Gemüse sind Brokkoli, Sellerie, Karotten und Pilze, die reich an Polyphosphaten sind, am gesündesten für die Zähne.
Mehr gesunde Lebensmittel für die Zähne
Schleckermäuler dürfen sich freuen. Dunkle Schokolade mit über 70 Prozent Kakaoanteil enthält wertvolle antibakterielle Substanzen, die die Bildung von Plaque und Karies reduzieren. Dafür gilt stets die Voraussetzung, dass die Schokolade nur geringe Mengen an Zucker enthält.
Eier, Linsen und Erbsen sind reich an Vitaminen, Proteinen und tragen zur Gesundheit von Zähnen und Zahnfleisch bei, da sie auch noch zusätzlich alkalisieren.
Wer Käse liebt, hat ab sofort einen weiteren guten Grund, dieses schmackhafte Lebensmittel zu genießen. Käse enthält Kalzium und Phosphat, die für die Zahngesundheit nützlich sind und helfen, den pH-Wert der Mundhöhle wieder ins Gleichgewicht zu bringen, indem sie die Säuren im Mund neutralisieren.
Joghurt ist auch reich an Kalzium und Eiweiß. Genau wie Käse ist es eines der Lebensmittel, die helfen, die Zähne stark und gesund zu halten. Die darin enthaltenen Probiotika, also die guten Bakterien, wirken nämlich der Aktion der für Karies verantwortlichen Bakterien entgegen und fördern so die Gesundheit des Zahnfleisches. Wichtig ist nur, immer Produkte ohne Zucker zu wählen.
Mandeln haben viel Kalzium und Eiweiß und sind zuckerarm – ein wahres Allheilmittel für gesunde Zähne. Eine Tasse Mandeln zum Mittagessen oder eine Handvoll zu Salat oder gedünstetem Gemüse zum Abendessen sind ideal für die Zahngesundheit.
Gesunde Ernährung für deine Zähne: Don´ts
Bisher haben wir vor allem über die Lebensmittel gesprochen, die besonders gesund für die Zähne sind.
Dabei fällt immer wieder auf: Zucker sollte vermieden werden.
Noch viel schädlicher für die Mundgesundheit, als der böse Zucker, sind allerdings Süßigkeiten und Getränke, die Säuren enthalten.
Die schlechtesten Lebensmittel für die Zähne
1. Cola, Limonaden und Zitronenwasser sind schlecht für deine Zähne
Cola & Co enthalten nicht nur Zucker, sondern auch Phosphorsäure, die den Zahnschmelz sofort bei jedem Schluck angreift.
Der niedrige pH-Wert, weit unter 7, dieser Getränke ist Gift für die Zähne. Säure greift den Zahnschmelz an, raut ihn auf und macht die Zähne leichter zu Opfern von Karies.
Eine saure Umgebung ist außerdem ideal für das Wachstum der Karies-Bakterien. Ist der Zahnschmelz gesund, können die schädlichen Bakterien kaum am Zahn haften.
Deshalb ist es vor allem wichtig, saure Getränke zu vermeiden, noch bevor du Zucker vermeidest.
Cola ist sogar weniger ungesund für die Zähne als Limonade! Die in Limonade enthaltene Zitronensäure greift den Zahnschmelz noch stärker an, als es die Phosphorsäure der Cola tut. Das liegt daran, dass Zitronensäure Kalzium cheliert. Deshalb ist auch Zitronenwasser ungesund für die Zähne.
2. Bonbons und Lutscher
Bonbons sind klebrig, bleiben in den Grübchen der Zähne hängen und bestehen vorwiegend aus Zucker. Hier bleiben die Zähne lange Zeit in Kontakt mit der schädlichen Substanz.
Wenn „Ohne Zucker“ und „Zuckerfrei gesüßt“ auf der Packung steht, ist das noch lange keine Garantie dafür, dass die Zähne in Sicherheit sind. Anstatt klassischem Zucker werden oft Glukose (Traubenzucker), Glukosesirup, Fruktose (Fruchtzucker), Laktose (Milchzucker) oder Maltose (Malzzucker) eingesetzt.
Alle diese Substanzen können Karies verursachen.
3. Versteckte Zucker
Auch wenn du glaubst, eine gesunde Ernährung für deine Zähne zu haben, kannst du auf die versteckten Zucker hereinfallen.
- Smoothies, Quetschies und Fruchtjoghurt sind zwar Vitaminbomben. Doch oft enthalten die dickflüssigen Säfte auch sehr viel Zucker.
- Laut Öko-Test 2020 enthält jedesKetchup sogar mehr Zucker als in der Coca-Cola zu finden ist
- Trockenobst ist ein Konzentrat an Zucker. Trockene Marillen haben beispielsweise dreimal so viel Zucker, wie frische.
Clevere Süssigkeiten und Alternativen für gesunde Zähne
Du musst keineswegs auf alle Süßigkeiten verzichten. Naschen und gleichzeitig auf die Zahngesundheit Rücksicht nehmen, ist machbar. Hier sind einige gesunde Alternativen, die dich und deine Zähne glücklich machen.
Süßigkeiten für Diabetiker
Süßigkeiten für Diabetiker enthalten Süßungsmittel, beispielsweise Stevia, anstatt Zucker. Diese sind sogar süßer als Zucker, verursachen aber keine Karies. So kannst du dir allerlei Naschereien gönnen, ohne dafür mit der Zahngesundheit bezahlen zu müssen.
Zuckerfreie Kaugummis
Sie enthalten Zuckeraustauschstoffe, wie Xylit. Die Bakterien im Mund können diese Stoffe gar nicht oder nur sehr langsam verarbeiten. So schützt du dich vor Karies.
Proteinriegel und Müsliriegel
Auch Proteinriegel enthalten in der Regel Zuckeraustauschstoffe oder Süßungsmittel. Wenn du gerne Nüsse magst, kannst du an Nussriegeln und Müsliriegeln knabbern. Süßigkeiten mit hohem Anteil an Nüssen kleben nämlich nicht an den Zähnen.
Alle anderen Süßigkeiten sind ebenfalls ab und zu erlaubt, solange die Nascherei nicht den ganzen Tag geht und nicht an den Zähnen kleben bleibt. Denn die Zähne brauchen zwischendurch Zeit, um sich zu erholen.
Du willst auf Süssigkeiten nicht verzichten? -> Soforthilfe für die Zähne!
SOS Zahngesundheit! Nicht immer willst du auf die ungesunden Freuden im Leben verzichten. Also was tun?
1.
Nach einer sauren oder süßen Sünde solltest du dir sofort großzügig mit Wasser den Mund ausspülen. So verschwinden klebrige Reste und die Säure wird neutralisiert.
2.
Zuckerfreier Kaugummi klebt die Reste weg und hilft ebenfalls dabei, den pH-Wert in deinem Mund wieder zu senken.
3.
Vorsicht! Zähneputzen solltest du auf keinen Fall nach säurehaltigen Süßigkeiten oder Getränken. Der Zahnschmelz ist dann besonders anfällig. Warte mindestens 15 Minuten.
Richtige Ernährung für die Zähne schon in der Grundschule
Vorbeugen ist besser als heilen. Das ist eine Lebensweisheit, die für die Zähne ganz besonders gilt. Denn die durch Karies verursachten Schäden der Zähne bleiben den Grundschulkindern für den Rest des Lebens erhalten.
Natürlich erwartet kein Zahnarzt, dass sich die Kleinen der Zahngesundheit zuliebe nur noch von Brokkoli und Erbsen ernähren. Wichtig ist jedoch, dass besonders die zuckerhaltigen und säurehaltigen Getränke vermieden werden. Besonders schädlich ist es, wenn die Zähne der Kinder ständigen Kontakt mit diesen gesundheitsschädlichen Lebensmitteln haben. Typische Situationen dafür sind beispielsweise ständiges Nuckeln an einer Flasche voll zuckerhaltigem Fruchtsaft oder auch Milch. Die Zähne werden hier ständig umspült und nehmen Schaden. Auch Bonbons und besonders Lutscher sind besser zu vermeiden. Steige auf gesunde Alternativen um und gehe sicher, dass dein Kind die Tipps zur Soforthilfe für die Zähne befolgt, wenn es mal eine süße Ausnahme gibt.